Der Rahmen ist die Basis der Drohne – das tragende Chassis, an dem alle Komponenten befestigt werden. Er beeinflusst nicht nur Festigkeit und Gewicht, sondern auch die Flugeigenschaften, die Wartung und die Servicefreundlichkeit. Wählen Sie daher einen Rahmen, der sich angenehm aufbauen lässt, genügend Platz für die Elektronik bietet und alle Teile ohne aufwendige Modifikationen aufnehmen kann. Größere Rahmen sind im Allgemeinen leichter zu bauen und eignen sich besser für Einsteiger, weil sie mehr Platz für die Elektronik bieten und eine übersichtlichere Kabelführung erlauben. Das Gewicht des Rahmens ist entscheidend – je schwerer, desto höher die Anforderungen an Motoren und Akku. Zu leichte Rahmen können dagegen spröde sein und Crashs schlechter wegstecken.
Heutzutage ist Kohlefaser (Carbon) der absolute Standard. Das Material kombiniert geringes Gewicht mit hoher Steifigkeit/Festigkeit und guter Vibrationsdämpfung. Carbon-Rahmen bestehen meist aus mehreren Platten unterschiedlicher Stärke. Die Arme werden typischerweise aus dem dicksten Carbon geschnitten, um Abstürze zu verkraften. Am Markt existiert eine Vielzahl von Formen, die sich vor allem durch die Anordnung der Arme unterscheiden. Zu den gebräuchlichsten gehören H, True-X, Wide-X, Stretched-X und Deadcat.
H ist eine ältere Form, bei der die Arme ein „H“ bilden. Sie bietet viel Platz für Elektronik, bringt aber größere Abmessungen und höheres Gewicht mit sich.
True-X bedeutet, dass der Abstand zwischen den Motoren in alle Richtungen identisch ist – die Geometrie ist perfekt symmetrisch. Diese Konfiguration liefert das ausgewogenste Handling um alle Achsen und ist bei Freestyle- wie Racing-Rahmen sehr beliebt.
Wide-X rückt die Motoren weiter nach außen. Das ist bei Freestyle-Rahmen üblich, um den Rahmen so klein und leicht wie möglich zu halten. Stretched-X hingegen hat einen längeren Motorabstand in Längsrichtung. So werden die hinteren Propeller weniger vom verwirbelten Luftstrom der vorderen beeinflusst. Diese Konfiguration ist vor allem bei schnellen Racing-Rahmen verbreitet.
Die Deadcat-Geometrie versetzt die vorderen Arme leicht nach hinten und außen, damit die Propeller nicht ins Kamerabild ragen. Deadcat-Rahmen eignen sich besonders für Drohnen mit digitaler Videoübertragung, wenn die FPV-Kamera zugleich für Aufnahmen genutzt wird und Props im Bild stören. Nachteilig ist eine leicht veränderte Steuerreaktion auf den Achsen durch die asymmetrische Anordnung.
Rahmen werden nach ihrem Einsatzzweck eingeteilt. Jeder Typ unterscheidet sich in Konstruktion, Massenverteilung und Armform – das beeinflusst nicht nur die Flugeigenschaften, sondern auch den Aufbau und die Eignung für verschiedene Flugstile.
Freestyle-Rahmen besitzen meist einen verlängerten Mittelteil und viel Platz für Komponenten sowie eine saubere Kabelführung. Auf der Top-Plate ist Platz für HD-Kamera und Akku. Diese Rahmen sind robust, haltbar und stabil – ideal auch für Einsteiger. Durch die größeren Abmessungen sind sie leicht zu bauen und zu warten. Freestyle-Rahmen gibt es von kleinen 2" bis zu großen 15" Builds.
Racing-Rahmen sind minimalistisch, leicht und strapazierfähig. Jeder Millimeter wird genutzt, um den Rahmen so klein und aerodynamisch wie möglich zu halten. Der Akku wird in der Regel an der Unterseite montiert. Schwerpunkt liegt auf geringem Gewicht und maximaler Agilität. Wegen der kompakten Bauform ist die Montage größerer Komponenten wie GPS oder Buzzer teils schwieriger. Wettkampforientierte Designs sind häufig True-X oder Stretched-X.
Whoop-Rahmen besitzen Propellerschutz/kanalisierte Props. Dazu zählen die kleinsten Tinywhoops fürs Indoor-Fliegen und Cinewhoops fürs FPV-Filmen. Dank der Schutzringe sind sie sicherer, jedoch schwerer und mit höherem aerodynamischem Widerstand. Die Ducts sind meist aus Kunststoff oder Carbon. Im Vergleich zu offenen Props sind sie weniger agil, lauter und die Flugzeit ist kürzer. Cinewhoops werden fast ausschließlich für Filmmaking und Indoor-Fly-Throughs genutzt. Größen reichen von 1,2" über 3" bis zu 6" für Kinokameras.

Toothpick bezeichnet einen ultraleichten Rahmen meist in X-Form mit minimalistischer Konstruktion und kleiner Kunststoffhaube. Ziel ist das geringstmögliche Gewicht. Dadurch ergeben sich überraschend lange Flugzeiten selbst mit kleinen Akkus und ein sehr direktes Fluggefühl. Einsatz vor allem für Micro-Freestyle und Park-Flüge, wo geringe Lautstärke gefragt ist. Übliche Größen sind 1,6–3".